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Jahrhunderthochwasser am Bodensee im Frühjahr 1999



An dieser Stelle möchte ich ein Naturereignis "meiner Kindheit" beschreiben, an das ich mich noch heute sehr gut erinnern kann: Das Jahrhunderthochwasser im Frühjahr 1999 am Bodensee. Auf die ursächliche Wetterlage möchte ich nicht genauer eingehen, dies kann in folgender Veröffentlichung des DWD ausführlich nachgelesen werden. Aus meinen damaligen Aufzeichnungen geht aber hervor, dass zwei Starkregenereignisse Mitte Mai 1999 hauptursächlich dazu führten, dass der Bodensee 24-Stunden-Zuwächse von bis zu 34 cm (!!) verzeichnete. Welcher gewaltige Wassermasse dies entspricht, kann man sich leicht vorstellen, wenn man weiß, dass die Wasseroberfläche des Sees 535 km² beträgt.

Die Auswirkungen dieses rasanten Anstieges das Bodensees ließen nicht lange auf sich warten. Seinen ersten Höchststand erreichte er am 24.05.1999 mit einem Wasserstand in Konstanz von 5,64 Metern. Hier in Kressbronn führte dies dazu, dass sämtliche ufernahe Straßen sowie zig Keller komplett überflutet wurden. Das gesamte Leben direkt am See brach praktisch komplett zusammen. Es gab keine Möglichkeit mehr, trockenen Fußes die Gegend zu erreichen oder zu verlassen. Daneben hielt auch die Stromversorgung den Überflutgungen nicht mehr lange stand und es kam zu Stromausfällen, an dessen Ende die komplette Abschaltung der regulären Stromversorgung stand. Allerdings muss erwähnt sein, dass, wo möglich, eine überirdische Behelfsversorgung verlegt wurde. Um wenigstens die Häuser erreichbar zu halten, rückten nach einen Tagen Gerüstbauer an, um eine Steganlage aufzubauen.

Doch kaum waren die Stege da, kamen auch die Hochwassertouristen. Sätze wie "Tja, so ist es eben, wenn man so nah am See wohnt, was" gehörten ebenso zur Tagesordnung wie die Hoffnung auf ein baldiges Absinken des Wasserpegels. Leider wurde diese Hoffnung nach einem erneuten Anstieg des Pegels Anfang Juni enttäuscht. Doch nicht nur das Hochwasser selbst machte den Menschen und Gemeinden am Bodensee zu schaffen. Hinzu kamen Unmengen von Holz, die sich durch die Flüsse hindurch ihren Weg in den See bahnten und je nach Wind mehr oder weniger in die Kressbronner Bucht gedrückt wurden. Hier begann man, das Treibholz abzutranportieren, um zum einen ein Absinken auf den Seegrund zu verhinern, zum anderen aber auch die Schäden im Falle eines allzeit möglichen Sturmes zu verringern.

Als abzusehen war, dass die Holzmassen nicht zeitnah zu beseitigen waren, begann man, vor den Siedlungen Schutzwälle zu errichten, damit wenigstens diese vor Treibholz und einem eventuellen Sturm gesichert waren. Doch dann kam das, was von allen während der gesamten Zeit des Hochwassers befürchtet wurde: Ein Gewittersturm, der in Böen die Stärke 12, erreichte, fegte über die Bodenseeregion hinweg. Für die Stärke des Sturmes und die Höhe des Bodensees waren die Schäden noch im Rahmen, doch wurden viele Anlegestellen der Weißen Flotte stark beschädigt oder wie jener in Bad Schachen komplett weggerissen.

Zum Glück blieb dieses Sturmereignis während der kritischen Zeit das einzige und so klang das Hochwasser Anfang Juli 1999 langsam ab. Zurück blieben überall die Folgen des Hochwassers: Zerstörte Wiesen, Strandbäder, Ufermauern, Anlegestellen. Doch spätestens nach einigen Monaten waren diese Folgen allesamt beseitigt. Was aber bleibt ist die Erinnerung in den Köpfen der Menschen, wie mächtig doch die Natur sein kann und dass man im Falle eines derartigen Hochwassers einfach nur noch machtlos zusehen kann, wie sein Hab und Gut im wahrsten Sinne des Wortes untergeht.